Der „Farbturm“ des Bildhauers und Malers Heinz Mack entstand 2017 im Rahmen der Ausstellung „Taten des Lichts – Mack & Goethe“ im Goethe-Museum in Düsseldorf, bevor diese Skulptur im September 2018 ihren endgültigen Standort vor der neu gegründeten Textilakademie in Mönchengladbach fand.
Das Werk besteht aus 12 farbigen, vom Wind bewegten Stoffbahnen, die in einer leiterähnlichen 9 Meter hohen Edelstahl-Konstruktion gefasst sind. Die Fahnen wurden für dieses Projekt in einem sehr aufwendigen Verfahren in Austausch zwischen dem Künstler und der Mönchengladbacher Firma AUNDE Group entwickelt. Der speziell für das Werk konzipierte Stoff ist einerseits wasserabweisend und andererseits so lichtecht, dass die Sonne die Farbe der Fahnen nicht ausbleicht.
Als auffallender Blickfang zu der ZERO-Ausstellung im Koninklijk Museum voor Schone Kunsten in Antwerpen im Jahr 1979 hat Heinz Mack erstmals einen Mast mit Farbfahnen vor einem Museumseingang aufstellen lassen. Blieben die kolorierten Fahnen damals weitestgehend regungslos, bewegen sie sich nun bei Wind, so dass die Skulptur neben der leuchtenden Farbkraft zusätzlich eine dynamische Wirkung erzielt.
Die Farbfolge entspricht – in einem übertragenen Sinn – der des Farbspektrums und spiegelt damit das bekannte Mack’sche Farbspiel wider. [1]
Die materiellen und inhaltlichen Besonderheiten der Skulptur werden durch die außergewöhnliche Fassade der Textilakademie intensiviert. Werk und Architektur können kaum mehr getrennt voneinander gedacht werden. Es steigt der Wunsch sich in das Innere des Gebäudes zu begeben, um dort visionären Ideen – wie sie auch Macks Oeuvre prägen – unmittelbar zu begegnen oder gar selbst zu kreieren.
[1] Vgl. Steingießer, Barbara (Hrsg.): Taten des Lichts – Mack & Goethe. Hatje Cantz Verlag, Berlin, 2018.
Der deutsche Bildhauer und Maler Heinz Mack wurde 1931 in Lollar geboren und besuchte von 1950 bis 1953 die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf. Bis 1956 studierte er Philosophie an der Universität zu Köln und beendete beide Studiengänge mit Staatsexamen.
Während der vergangenen sechzig Jahre kreierte Mack ein umfangreiches OEuvre, welches sich besonders durch das breite Spektrum seiner verwendeten Materialien und Techniken auszeichnet. Heinz Macks Kunstwerke wurden in mehr als 340 Einzelausstellungen und unzähligen Gruppenausstellungen gezeigt. Seine Werke sind im Besitz von über 140 öffentlichen Sammlungen. Parallel dazu ist eine Vielzahl an Publikationen und Katalogen entstanden sowie weitere Filme, die sein Schaffen dokumentieren.
Mack lebt und arbeitet in Mönchengladbach und auf Ibiza, wo er unaufhörlich seinem Schaffensimpuls nachgeht.
1899 als Achter & Ebels gegründet, spezialisierte sich das Unternehmen bereits ab 1920 auf die Entwicklung und Produktion von innovativen Textilien für die Automobilindustrie.
Die fortschreitende Globalisierung der Automobilindustrie führte 1982 zum Start der Internationalisierung von Achter und Ebels und somit zur Entwicklung vom Einzelunternehmen zur AUNDE Group. Unter dem Gesichtspunkt der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, ist die AUNDE Group international gewachsen.
Heute verfügt sie über mehr als 100 Standorte in 29 Ländern – immer in der Nähe der Kunden. Mit den Marken AUNDE, ISRINGHAUSEN und FEHRER bietet die AUNDE Group ihren Partnern Exzellenz entlang der gesamten Produktionskette vom Garn zum kompletten Fahrzeuginterieur.
Die Fahnen in der Farbstele sind aus einem Polyestergewebe. Die einzelnen Filamente im Garn des Gewebes sind dünner als ein Haar und werden hergestellt, indem Polyester- Granulate geschmolzen und so durch feinste Düsen ausgesponnen werden. Zunächst ist das Garn ganz glatt, wurde für die Stele aber texturiert, um einer textilen Baumwolloptik möglichst nahe zu kommen.
Heinz Mack wusste natürlich genau, welche Farben für sein Kunstwerk in Frage kommen würden. Jedoch waren die Farbtöne, die Heinz Mack vorschwebten keine Farben „von der Stange“, sondern hochanspruchsvolle Farbtöne, die zudem durch die Außenanbringung auch wetterbeständig, also lichtecht sein mussten.
Nachdem wir erklärt haben, was technisch möglich ist, nahmen wir die Anfrage nach den gewünschten Textilien gerne herausfordernd an. Durch unsere Technik, ausschließlich mit spinndüsengefärbten Garnen zu arbeiten, waren wir jedoch optimistisch, diese Ansprüche erfüllen zu können. Bei spinndüsengefärbten Garnen werden bei ihrer Herstellung die Farbpigmente den Fäden beim Spinnen direkt beigemengt, sodass die Färbung bis in die Tiefe der Fasern durchdringt. Diese Methode macht die Garne besonders wind- und wetterfest.
Für nur wenige Meter Stoff so viel Aufwand zu betreiben, kommt bei uns nicht häufig vor. Doch wir als Mönchengladbacher Unternehmen wollten Heinz Mack unbedingt unterstützen, sein einzigartiges Kunstwerk zu verwirklichen.